dein lebenswerk

Ein Bild malen ist Kunst.

Oder eine Performance kreieren.
Oder ein Gedicht schreiben.
Oder eine Skulptur erschaffen.
Aber das größte Kunstwerk ist doch eigentlich das Leben.
Der Planet, die Natur, die Chemie, die Physik, die Gedanken,
der menschliche Verstand, der so begrenzt ist –
all das gehört dazu.
Mit all dem zu tanzen, zu kämpfen, zu lachen, es ernst zu nehmen, und gleichzeitig damit zu spielen.
Eine Komposition zu erschaffen und sie zu brechen.
All das ergibt am Ende ein Gesamtkunstwerk.
Nicht DAS eine Bild, DAS eine Buch, DIE perfekte Performance,
ein Kind zu zeugen und es groß zu ziehen,
umzuziehen, auszuwandern,
DIE eine Reise, DER eine Mensch.

Nein.

Das sind alles nur kleine Details eines grossen Ganzen.

Sich nicht verlieren oder verfangen in diesen Details, –
sondern sich vielleicht MAL darin zu verlieren.
Aber dann auch wieder loszulassen, weiterzugehen, Abstand zu nehmen und
das bisherig Entstandene noch einmal im Ganzen zu betrachten.


Für DEIN Werk?
Für DEINE Komposition?
Ein bisschen Trauer?
Ein wenig Sehnsucht?
Ein Ausbruch oder gar Bruch?
Eine Reise?
Oder einfach nur mal einen Drink nehmen, oder zwei, oder acht?

Was fehlt, um wieder weiter zu schaffen an deinem Lebenswerk?
Soll es ein helles oder eher dunkleres Werk werden?
Beides kann zuletzt wunderschön sein!
Die Schönheit eines Werkes hängt nicht von seiner Farbe ab.
Jedem gefallen andere Farben und Strukturen.
Du solltest es nicht bewerten.
Das blockiert und schwächt, macht unfrei.
 
DEIN Werk ist eben genau DEIN Werk – individuell und im besten Falle authentisch.
Und wenn es nicht authentisch ist, kann es trotzdem wunderschön werden!

Die Authentizität kommt so oder so.
Mit dem Tod.

Ohne ihn würde es nie ein fertiges Kunstwerk geben.
Er ist so essenziell wie das Leben selbst
Er ist die Signatur, der letzte Strich, der letzte Schliff,
der das i-Tüpfelchen, das vielleicht noch gefehlt hat.



Kho Phayam, 2016
D.H..